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Foto: Walter Zaponig

Konstantinos Papavasileiou 

geb. am 12. Dezember 1987 in Athen
    

Lass uns mit deiner persönlichen Erfahrung starten. Wie und warum hast du mit Basketball spielen angefangen? Und wie führte das zu deiner Trainerkarriere?

Basketball war in Griechenland immer schon populär, aber speziell in den späten 70iger Jahren haben verschiedene Teams damit gestartet, viel Geld zu investieren, indem sie NBA- Spieler in die erste Liga geholt haben. Ich wurde Ende des Jahres 1987 geboren, in diesem Sommer war Griechenland Gastgeber für die Eurobasket und das griechische Nationalteam hat es geschafft, die Trophäe für sich zu gewinnen, nachdem sie das Team der UdSSR, wahrscheinlich das beste Team neben Jugoslawien zu dieser Zeit, geschlagen haben. Das Ergebnis war gewaltig, die Menschen waren verrückt, sie haben auf den Straßen gefeiert. Und meine Eltern so wie auch viele andere Eltern wollten ihre Kinder zum Basketball schicken. In meiner Familie spielte schon mein ältester Cousin und als ich sechs Jahre alt war, motivierten mich meine Eltern dazu, einem lokalen Team in unserer Nähe beizutreten.

Über die Jahre habe ich realisiert, dass ich mich immer im Basketballumfeld sehe, bis ich in Pension gehe und obwohl ich eine gute Ausbildung genossen habe, wusste ich, dass Basketball mein Leben sein wird. Im Jahr 2013, als ich meinen Militärdienst leistete, publizierte der griechische Verband der Basketball- Trainer, dass sie einen Lehrgang für C-Level Coaching starten. Meine Mutter hat all den Papierkram übernommen, damit ich daran teilnehmen kann. Zum Glück half mir das Militär, indem sie meine Wochenenden dafür freigehalten haben.

Let´s start from your personal experience. How and why did you start playing basketball? And how did that lead you to start your coaching career?

Basketball in Greece was always popular but especially after 70’s teams started investing a lot of money especially by bringing NBA stars in the first league. I was born in late 1987, that summer Greece hosted the EuroBasket and the Greek national basketball team manages to win the trophy by beating USSR, probably the best team alongside Yugoslavia those years. The achievement was extremely huge for a small country like Greece was, people went crazy on the streets celebrating, and my parents as long as many other parents at that time wanted to send their children to learn basketball. In my family my oldest cousin(he was a lethal shooter) was already playing at that time and when I became 6 years old my parents sent me to one of the local teams in the area we were living. 

Over the years I was realizing that I couldn’t imagine myself without basketball after I retire and even though I had very good education I knew that basketball will be my destination. So in 2013 when I was doing my army duties the Greek Basketball Coaches Organization announced the start of the C level coaching school after around 8 years and my mother needed to do all the paperwork to participate the school. Thank God all the military people helped me a lot by letting my weekends free of duties cause I had also to practice.

 

Bevor du nach Dornbirn gekommen bist, warst du bei Olympiakos, was ein sehr großer Club ist. Was sind die größten Unterschiede zwischen Griechenland und Dornbirn?

Offensichtlich ist, dass wir von zwei komplett verschiedenen Welten sprechen. Es ist nicht fair, Griechenland mit Österreich, was Basketball anbelangt, zu vergleichen. Griechenland ist in der FIBA auf Platz 10 gelistet. Beispielsweise ist Olympiakos eine der größten und bekanntesten Organisationen weltweit und wohl das beste Basketballteam in Europa in den letzten Jahrzehnten. Zudem ist Basketball in unserem Blut, wir Griechen sind sehr heißblütig und unser Adrenalin ist immer sehr hoch. Ein anderer großer Unterschied sind die Möglichkeiten, in Griechenland gibt es so viele Indoor- und Outdoor- Basketballplätze, die nach dem Erfolg von 1987 gebaut wurden. Wie es auch in Deutschland wegen Schrempf und Nowitzki war. Der letzte und der wahrscheinlich wesentlichste Unterschied ist, dass es hier in Dornbirn und überhaupt in Österreich so wenige professionelle Trainer für Basketball gibt. Talente gibt es überall, egal in welchem Land oder auf welchem Kontinent, aber es braucht Trainer, die diese Talente fördern und ihr Können vorantreiben und ihren Charakter bilden.

Before coming to Dornbirn, you were in Olympiacos, which is a pretty big Club. Which are the biggest differences that you found comparing the situation in Greece and here in Dornbirn?

Obviously we are talking about two completely different worlds. It’s not fair to compare Greek basketball to Austrian. Greece is ranked in the FIBA top 10 teams worldwide. For instance Olympiacos is one of the biggest and famous organisations worldwide and arguably the best basketball team in Europe the last decade. First and foremost basketball is in our blood cause as a culture we are quite heated and the adrenaline is always high. Another huge difference is the facilities, in Greece there are so many indoor and outdoor gyms that were built after the 1987s success. Like in Germany happened with Schrempf and later Nowitzki. Last and probably the most important is the lack of coaches not only in Dornbirn but overall in Austria. Talents are everywhere in the world, doesn’t matter which country or continental is, the key thing is to have coaches who can develop those talents and build their game and their character.

 

Neben Basketball, was sind die größten Unterschiede zwischen Athen und einer kleinen Stadt wie Dornbirn?

Der größte Unterschied ist, dass Athen geschätzt 5,5 Millionen Einwohner hat und Dornbirn rund 50 000. (lacht). Athen ist eine große, verrückte Stadt, sehr nahe an New York. Das Tempo und der tägliche Rhythmus sind sehr schnell verglichen mit Zentraleuropa und speziell mit Dornbirn. Du kannst machen, was immer du möchtest, was du dir nur vorstellen kannst. An den Strand gehen, in die Berge gehen, Athen hat immer etwas zu bieten und es wird dir nie langweilig. Ich würde es jedem empfehlen, eine Reise nach Athen zu machen, weil wir auch fast immer sonniges Wetter haben.

And also beside basketball, which are the biggest differences between Athens and a small city like Dornbirn?

The biggest difference is that Athens has approximately 5.5 millions population and Dornbirn has around 50.000. Haha. Athens is big crazy city very close to how New York City is. The pace and rhythm daily is extremely fast compare to the Central European countries and especially to Dornbirn. You can do whatever you want, whatever you imagine. Going to the beach, where are so many, going to the mountains, Athens will never let you down or get you bored. I would highly recommend to everybody to pay a visit no matter the season cause we have almost everyday the sun up.

Diese Saison ist deine zweite in Dornbirn, zuerst hast du im Jugendprogramm gearbeitet und jetzt in der Bundesliga als HC. Was sind deine Erwartungen und was denkst du, hat sich vom letzten zu diesem Jahr verändert?

Ich bin eine sehr anspruchsvolle Person und sehr besessen von dem, was ich mache. Meine Erwartungen sind immer hoch und mein Fokus ist es täglich besser zu werden als Trainer und auch als Mensch. Mit Einsatz und Freude zu arbeiten, Spieler zu inspirieren, auch Menschen rund um das Team herum, das ist das Wichtigste, um erfolgreich zu sein, egal, wo man arbeitet. Dornbirn ist eine großartige Destination für einen Start, eine großartige Gegend, um zu zeigen, was ich kann. Ich war glücklich über die Möglichkeit, die mir der letztjährige Trainer geboten hat und deshalb entschied ich mich, nach Dornbirn zu kommen.

Die jetzige Saison betreffend ist es nicht übertrieben zu sagen, dass alles neu ist. Der Club wächst, es gibt viele neue Leute, die in der Administration mithelfen, die Jugendgruppen erfreuen sich großer Beliebtheit, 40 neue, junge Spieler haben sich diese Saison angemeldet, das ist für eine Stadt wie Dornbirn sehr viel. Wir versuchen ein gutes Basketballumfeld aufzubauen, von den Jugendteams bis zum Herrenteam, etwas, das es in den letzten 3-4 Jahren nicht gegeben hat.

Das Herrenteam ist daran, sich neu zu konzipieren und das jüngste Team in der ganzen Liga. Wir möchten die jungen Spieler ausbilden, damit sie bereit sind, auf dem Level der 2. Basketballbundesliga gut mitspielen zu können. Deshalb gibt es keinen Druck für irgendetwas.

This one is your second Season in Dornbirn, first in the youth program and now also in BL Team. What are your expectations and what do you think has changed from last season to the current one?

I’m a very demanding person myself and very obsessed with what I do. For me the expectations are always high and my mindset is to getter better everyday as a coach and as a person. Working with passion and inspiring the players and the people around the team is the most important thing to be successful and have a strong impact to wherever you work. Dornbirn is a great destination for a start up, a great destination to show what can I do, I was glad for the opportunity that last season’s coach gave to me and that’s why I decided to come to Austria last season. 

Regarding the following season it’s not an exaggeration to say that everything is new. The club is growing, there are a lot of new people who are involved in the administration, the demanding of basketball in the youth teams have been increased around 40 children a number which is very big for a place like Dornbirn. We are trying to build a basketball environment with strong basis from the young teams to the men’s team something that wasn’t anywhere the last 3-4 years. The men’s team is on a rebuilding mode and the youngest team in the league this season. We want to develop the young guys and make them to be ready to compete in that level the following years so there is no pressure for anything.

 

Das ist auch deine erste Erfahrung als HC in der Herrenliga. Wie war dieser Schritt für dich? (Teambildung, Recruiting, Assistenztrainer bekommen, Gesamtorganisation…)

Ich war begeistert von der Möglichkeit und ehrlich gesagt, hat es nicht lange gebraucht, um Ja zu sagen. Nach nur einigen Monaten im Ausland und nur ein Jahr, nachdem ich aufgehört habe, selbst aktiv Basketball zu spielen, diese Möglichkeit zu bekommen, das war schon etwas. Ich wusste, ich bin bereit dafür, ich bräuchte nur alles, das ich selbst gelernt habe, anzuwenden. Weil ich drei Jahre lang bei Olympiakos gearbeitet habe, ist es mir leichtgefallen, mein Wissen hier anzuwenden, hatte ich doch die Gelegenheit dort sowohl bei den Jugendteams als auch beim Herrenteam Einblick zu haben.

Aus Gründen, die ich hier nicht zu nennen brauche, war das Recruiting alles andere als ideal dieses Jahr, viele Dinge sind dabei nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hatte. Aber es ist etwas, das mich herausgefordert hat. Am Ende des Tages ist ein guter Coach der, der aus jedem Team das Beste herausholen kann.Ich bin sehr glücklich, dass ich einen sehr guten Assistenzcoach bringen konnte, nämlich Milos Pavlicevic. Denn ohne gute Kollegen gibt es keinen Erfolg. Wir wollten einige junge, talentierte Spieler bringen, die gut in die Liga passen und ein athletisches Team bilden, das sich sehr gut versteht. Die Chemie muss stimmen. Problematisch ist, dass vor allem lokale Spieler fehlen, das macht das Ganze sehr schwierig. Wir sind aber sehr stolz, dass wir ein gutes Klima schaffen konnten, die Spieler verstehen sich sehr gut untereinander.

This is also your first experience as a HC in senior category. How was this step for you? (building the roster, getting assistant coaches, organizing the whole work, etc)

I was thrilled for the opportunity and to be honest wasn’t difficult to say yes. Being only some months ago abroad at that young age and only after one season that I retired from playing I considered this chance as a blessing. I knew I’m ready for it so I was just applying everything I had learnt all those years while I was playing. Working at Olympiacos for three seasons made this transition to me extremely easy cause I was privileged to be close to the men and development teams quite often. For reasons that aren’t important to be mentioned the recruiting was far from ideal and many things didn’t work the way I wanted but this is something that challenged me. At the end of the day a good coach is a coach who can adopt and get the best out of the roster he has. I was extremely lucky that I brought a great coach, my associate Milos Pavlicevic cause without good colleagues you can’t be successful. On our mind was to build and big sized, young and athletic team that fit the criteria of the league. We brought some very young and very talented players and our goal was to build the chemistry through hard work as soon as possible. The lack of local players makes the whole thing extremely difficult but we are proud for the great environment that exists in the locker room this year.

 

Lass uns das Interview mit ein paar persönlichen Fragen beenden. Was sind deine Interessen neben Basketball? Was machst du in deiner Freizeit?

Meine persönlichen Interessen beziehen sich sehr auf Basketball. Ich liebe es, Spiele zu schauen, vor allem die meiner beiden Liebligsclubs (Olympiakos, Golden State Warrriors). Daneben bin ich eine sehr aktive Person und liebe Sport. Ich mag schwimmen, tägliche Work-outs, reisen, lesen und natürlich Musik hören. Das Wichtigste ist immer kreativ zu sein, egal, wo du bist, und immer versuchen eine noch bessere Version des eigen Ichs zu werden.

Let´s finish with a personal question: What are your interests beside basketball and what do you do on your free time?

My personal interests are strongly related to basketball. Haha. I love watching games daily, and following my lovely teams (Olympiacos, Golden State Warriors). Beside that I’m a very active person and close to sports. I love swimming, working out daily, travelling, reading and of course listening to music. The most important thing is to be always creative no matter where you are and try to be a better version of yourself.

Das Interview wurde im November 2023 mit Pablo Perez

in englischer Sprache geführt, ins Deutsche übersetzt von Sabine Walser.

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